Die Wege trennen sich

Letzter gemeinsamer Abend

Stadttour durch Oslo

Auf dem Weg in die Stadt, es ist der letzte gemeinsame Abend, denn am nächsten Tag fahren die zwei Mädchen zurück Richtung Deutschland, prangen uns im Bus zwei Reklameaufkleber entgegen – ich kann mir nicht verkneifen, sie zu fotografieren. „Klassekampen“ – Klassenkampf.

Die Stadt begeistert nicht nur uns, um uns herum jagen foto- und mittlerweile videowütige Asiaten mit den neuesten technischen Errungenschaften nach den farbigsten, hochauflösendsten, den ultimativen (Bewegt-)bildern. Das Motiv scheint fast egal, irgendwas wird der Apparat schon zaubern, so werden selbst vier unschuldige Rucksacktouristen zum Objekt der Begierde, schamlos richtet der Mensch hinter der japanischen Linse sein Lochbildgerät auf unsere Augen. Knips, knips. Ein Grinsen – weiter geht die Jagd.

Wir jagen nach Klamotten, dabei scheinen die Skandinavier früher ins Bett zu gehen als wir Mitteleuropäer. Um zehn Uhr ist in der norwegischen Hauptstadt alles zu. Ein Bier zum Abschluss können wir nicht trinken, niemand unter uns ist achtzehn. Also fahren wir nach einigen Fotos vor dem Hauptbahnhof mit einem Bus wieder zurück zum Zeltplatz, rauchen nochmal das Friedenspfeifchen – und verabschieden uns schließlich. Denn die Mädchen verlassen uns bereits früh am nächsten Morgen: sechs Uhr fünfundvierzig von Gleis drei.