Türkei - A-M

Türkei von A-M

Kulturelles, Kulinarisches, Kurioses

Alafranga

Steht für all das, was seit der Zeit des Osmanischen Reiches aus Europa importiert wurde: Esstische, Wein, Händeschütteln und ... Toilettenpapier zum Beispiel.

Alaturka

Meint die traditionelle Lebensart: am Fußboden von einer großen Kupferplatte eingenommene Mahlzeiten, Kebab und natürlich die religiösen Riten und Praktiken, vor allem die Pilgerfahrt nach Mekka.

Atatürk

Der "Vater der Türken", dessen Porträt in fast allen türkischen Amtsstuben hängt. Hieß mit richtigem Namen Mustafa Kemal Pascha und steht für die Hinwendung der laizistischen Türkei zur westlichen Hemisphäre. Obwohl die Modernisierung auf halbem Wege steckengeblieben ist, sind Staat und Religion heute getrennt, üben auch Frauen das Wahlrecht aus, schreibt man Türkisch mit lateinischen Buchstaben, sind der Fes, die traditionelle Kopfbedeckung, und die Mehrehe offiziell verboten. Einzelheiten unter www.ataturk.com.

Bakschisch

Trinkgeld, das von jedermann erwartet wird. War ursprünglich eine Art Willkommensgeste. Dem netten Kellner oder Taxichauffeur ruhig ein paar Lira überlassen, sich vor übertriebener Großzügigkeit, etwa aus Unsicherheit, aber hüten.

Berber

Die türkische Variante des Barbiers. Die banale Rasur gerät beim Berber zu einer regelrechten Zeremonie: Einschäumen der Kinnpartie mit einer wohlriechenden Seife, Rasur der Stoppeln mit einer langen Schneide, Auftragen einer hautpflegenden Lotion, Aufbringen einer leichten Puderschicht und zum Schluss, wenn man das Herz des Barbiers zu erobern wusste, die Krönung: eine leichte Gesichtsmassage.

Çay (Schwarztee)

Nationalgetränk der Türken, die ihren Tee selbst an der Schwarzmeerküste anbauen (rund um Rize). Wird in typischen kleinen Gläschen mit Unterteller serviert und ordentlich gezuckert. Wenn´s heiß ist, löscht nichts den Durst nachhaltiger und preiswerter!

Dolmusch

Türkisches Sammeltaxi, das so viele Fahrgäste wie möglich aufgabelt. Der Fahrpreis ist mit den Mitreisenden zu teilen, die Fahrtroute ist festgelegt, auf Wunsch hält der Minibus aber überall.

Essen

Nicht sehr raffiniert, aber bekömmlich und vielfältig dank griechischer, libanesischer und persischer Einflüsse. Als Vorspeise wecken scharfe Suppen (Çorba) auch den letzten Soldaten der Sultansgarde. Meze: abwechslungsreiche Vorspeisen, die eine Mahlzeit ersetzen. Wasser nur aus selbstgeöffneten Flaschen trinken.

Feilschen

Gleichermaßen ein Vergnügen, ein Spiel und ein Sport. Erfordert ein gerüttelt Maß an Humor, ein geöltes Mundwerk, Geschick, Feingefühl, Geduld, kurz: Nerven wie Drahtseile. Nicht bereit zum Handeln zu sein, gilt schnell als Beleidigung!

Hammam

Türkisches Bad, meist in der Nähe von Moscheen gelegen, für die rituellen Waschungen vor dem Gebet. Die meisten Leute finden sich aber der ganz prosaischen Körperpflege wegen hier ein, weil zu Hause z.B. ein geeignetes Bad fehlt. Bereiche für Männer und Frauen sind streng getrennt. Auch unter seinesgleichen entkleidet man sich nicht völlig: Touristen bekommen am Eingang des Bades ein Tuch gereicht, das um die Taille zu wickeln ist. Chronologische Abfolge eines türkischen Bades: Aufenthalt im Umkleide- bzw. Ruheraum (Tee trinken, sich ausstrecken), Waschraum (sich einseifen und frottieren), Schwitzbad, evtl. Massage.

Klosett

Eindeutig alaturka sind die berühmten türkischen Stehklos, die euch begegnen werden: ein kleiner Wasserhahn in Höhe des Sitzbeckens dient dem Benutzer dazu, sich das edle Körperteil mit Wasser zu putzen. Wer dieser erfrischenden Methode ablehnend gegenübersteht, muss eben eine Rolle Klopapier mit sich herumschleppen. Lokuspapier nach Gebrauch in den dafür vorgesehenen Eimer werfen, auf keinen Fall in die Kanalisation! Die ist nämlich nicht für den Papiertransport ausgelegt und verstopft sofort.

Merhaba

Nette Begrüßung, die ihr in der Türkei zu hören bekommen werdet. Das Gegenstück dazu lautet Allaha ismarladik (Auf Wiedersehen) und wird beantwortet mit Güle güle. Danke = Tesekkür ederim.