Italien - A-M

Italien von A-M

Im Land der Ehrenmänner

Familie

Eine wichtige Rolle im Leben und Erleben der Italiener spielt die Familie. Ein großer Teil der italienischen Jugendlichen wohnt häufig bis zur Gründung einer eigenen Familie bei den Eltern. Über 90 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren sind Nesthocker.

Garibaldi

Giuseppe Garibaldi ist Italiens Nationalheld Nummer eins, obgleich von Hause aus Fischersohn aus Nizza. Egal, jedenfalls hat er sich für die nationale Einigung und Unabhängigkeit ins Zeug gelegt, was ihm eine Reihe von Denkmälern, Straßen und Plätze eingebracht hat.

Mafia

Die Mafia hat zwar im Süden Italiens ihre Wurzeln und ist dort besonders tief in die Gesellschaft eingedrungen, ist aber letztlich ein gesamtgesellschaftliches Problem. "Mafia" ist ein unscharfer Begriff, denn es müsste genauer zwischen den einzelnen Clans unterschieden werden. Die Camorra ist in Napoli beheimatet, die N´drangheta in Kalabrien, während die eigentliche Mafia ihren Ursprung in Sizilien hat.

Inwieweit es der Mafia gelungen ist, auch das staatliche und parlamentarische Leben zu durchdringen und zu beeinflussen, hat der Prozess gegen den ehemaligen Staatschef Andreotti gezeigt. Andreotti, die stets lächelnde Sphinx, wurde beschuldigt, Kontakte zur Mafia gepflegt zu haben und sich mit einflussreichen Vertretern der Mafia getroffen zu haben.

Andererseits gab es in der letzten Jahren auch aufsehenerregende Erfolge bei der Bekämpfung der Mafia. Häufig sind es allerdings nicht die staatlichen Organe, die diesen Kampf forciert haben, sondern einzelne herausragende und mutige Persönlichkeiten, die dabei ihr Leben aufs Spiel setzen.

Größere Erfolge gegen die Mafia wurde durch die Kronzeugenregelung erreicht. Diese verspricht den sog. "pentiti", den reuigen Mafiosi, Straferleichterung oder Straffreiheit, wenn ihre Aussagen zur Aufklärung von Verbrechen beitragen. Dadurch wurde z.B. die Verhaftung des Mafiabosses Rjina erst möglich.

Medici

Florentiner Bankiersfamilie, die durch Handel und Geldgeschäfte vom 13. bis zum 16. Jh. zu Reichtum und Ansehen - ein innerer Widerspruch? - sowie zu großherzoglichen Adelswürden gelangten. Automatisch mischten sie auch bei den Regierungsgeschäften kräftig mit. Die Medici brachten mit Leo X. sogar einen echten Renaissancepapst hervor (Giovanni de´Medici, 1475-1521), dem es allerdings an geistlichem Verantwortungsbewusstsein gebrach.