Aufenthalt in Huelva

Service der Jugendherberge

Als Interrailer und Rucksacktourist in Huelva

Mit dem Bus geht's nach Huelva (Spanien). Dass der Bus dort vor der Haustüre der JH hält, stimmt nicht ganz. Es folgen noch knappe 200 m leicht bergauf. Die JH sieht recht pompös aus. Ihr Service: Die portugiesischen Preise um die Hälfte erhöht. Einen Schlafplatz für 6 € gibt es hier schon gar nicht. Unter-26jährige berappen zwischen 8,50 und 12,90 €, und Über-26jährige zwischen 11,50 und 17,25 €. Ein Dormroom (Mehrbettzimmer) ist anscheinend nicht zu bekommen. Das Zweibettzimmer beinhaltet zwar ein Bad; das steht nach dem Duschen aber mit Sicherheit unter Wasser.
Hier kommt man mit Englisch auch nicht mehr weit. Der Herr an der Rezeption konnte mir nicht einmal sagen, ob Breakfast include. Das musste ich meine Zimmerkollegin fragen. Ist aber mit drin. Mittag- und Abendessen werden gegen Aufpreis angeboten. Ansonsten stehen hier massig Getränkeautomaten und teure Eis- und Süßwarenautomaten herum.
Es gibt einen großen, überdachten Innenhof, der abends viel zu dunkel ist und zu wenige Sitzgelegenheiten bietet. Außerdem wartet die JH mit TV- und Aufenthaltraum auf sowie mit einem Internetautomaten. Geöffnet ist sie von 7-24 Uhr. Toll ist, dass man hier kostenlos die JH-Karte von ganz Spanien bekommt. Leider ohne Preisangaben.
Da nirgends Stadtpläne aushängen, traue ich mich jetzt am Abend lieber nicht zu weit weg.

Dienstag 22.10.; 17. Tag; Rest des Tages in Huelva
8.30 Uhr, raus aus der Kiste, anziehen, meinen Pennsack in den Rucksack und ab zum Frühstück. Da kann man nichts sagen. Große Auswahl ist es zwar nicht, aber man kann sich zumindest den Bauch bis zum Rand vollschlagen. Um 10 Uhr ist Auscheckzeit. Also Rucksack holen und weg. Nächste Bushaltestelle: aus der JH raus, ca. 200 m links runter und dann nach rechts. Hier fährt Bus 6 zum Bahnhof ab. Das Schild müsste dringend erneuert werden. Übrigens heißt die Haltestelle "Estació de Sevilla". Wir sind zwar in Huelva, aber was soll’s. Leider muss ich bis zu meinem nächsten Ziel noch eine ganze Weile warten, dann umsteigen und beim Zwischenstopp nochmals über eine Stunde lang warten. Für den AE (Andalucia Express) berappen Interrailer keinen Zuschlag.

Weit ist die Fußgängerzone hier glücklicherweise nicht weg. Da wird das Gepäck mitgeschleift. In der Innenstadt hat man das Gefühl, dass Rucksacktouristen hier was Außergewöhnliches sind. Die werden angeschaut, als kämen sie von einem anderen Planeten. Mal ausprobieren, wie das in einem Straßencafé ist. Nach einer Weile merke ich schon, obwohl es hier nicht allzu sehr gefüllt ist: Touri, du störst. Da werden Stühle gegen das Gepäck gestoßen, oder man tut so, als würde man gleich darüber stolpern. So was muss ich mir wirklich nicht antun. Also ab in den Jardin del Mulle.

Ach übrigens, der Weg zur Touristeninfo: vom Bahnhof raus, links die Avenida de Italia entlang, bis zum Plaza 12 de Octubre (hier auch angeschrieben) und dann nach rechts in die Avenida de Alemania. Die Öffnungszeiten sind genauso touristenunfreundlich, wie ich die Stadt erlebt habe: Mo-Fr 9-15 Uhr und Sa 10-14 Uhr.
Das schöne Wetter macht die restliche Zeit noch sehr angenehm. Trotzdem freue ich mich, als die Zeit gekommen ist, zum Zug zu gehen. Zwar war nicht alles doof – die Busfahrer erlebte ich als sehr nett und hilfsbereit –, aber zu einem längeren Aufenthalt fehlt hier das Interessante.

Anregungen zu Huelva
Nicht interrailfreundlich.
Gibt touristisch nicht viel her.
Busfahrer sind nett, aber vergessen einen gerne mal.